Author : Makoto Kobayashi
Verlag : EMA (Egmont Manga & Anime)
Bände : 8 (noch nicht beendet)
Format : Din A 6 (Tradepaperback), Gespiegelt
Preis : 9,95 DM
Katzen sind die besseren Haustiere. Selbstständiger, unabhängiger, lassen sich nichts sagen, machen mehr Unsinn als jedes andere Tier. Man muß sie einfach lieben.
Jeder Besitzer einer Katze oder eines Katers, sei es als geplantes Haustier, als zugelaufener Familienzuwachs oder als unwiederstehliches Jungkätzchen von den Kinder adoptiert, wird das wissen. Katzen sind eine eigene Art. Menschlicher geht es kaum in ihrem Verhalten. Was liegt also näher als das Leben und Erleben dieser meist putzigen, manchmal krallenbewehrten Fellknäuel auf Papier zu bannen. So oder ähnlich dachte sich wohl auch Makoto Kobayashi als er diese Serie schuf. Allerdings hat ihn der Erfolg dann doch mehr als nur überrascht. 1984 tauchten zum ersten Mal die Abenteuer von Michael, so der Name der Katze um die es hauptsächlich geht, in der japanischen Zeitschrift "Morning" auf. Und dort erscheinen die Strips auch heute noch. Ursprünglich wollte der Autor sein Schaffen schon längst in andere Bahnen lenken, aber der Erfolg der Serie übte soviel Druck aus, das er auch heutzutage noch daran zeichnet und schreibt.
Worum geht es denn nun eigentlich? Um Katzen. Ihre Herrchen und Frauchen. Verhalten und Eigenschaften. Alles mögliche eben, Hauptsache es kommt eine Katze darin vor. Und dieses einfangen von esehenem und erlebten gelingt meisterhaft. Das liegt natürlich auch daran das der Autor selbst Katzenbesitzer ist, und somit das Verhalten am lebenden Objekt studieren kann. So fließt sein Erfahrungsschatz mehr als sonst üblich in sein Werk mit ein. Die vorliegenden Bände sind Sammlungen seiner Strips, die charakteristischerweise jeweils 6 oder 8 Seiten umfassen, und immer dann erscheinen wenn genug Material vorhanden ist, um eine Ausgabe zu füllen. Diese episodenhafte Darstellung zieht sich durch die Gesamtheit dieser Serie, es gibt nur einige wenige Verweise auf bisher gezeichnetes, diese Punkte jedoch baut er konsequent aus.
Vom künstlerischen her nähert er sich sehr dem vom europäischen und amerikanischen Markt bekannten Sonntagszeitungstil. Klare Panels, wenig Experimente, kurze Stories mit Pointe oder Aha-Effekt. Seine Zeichnungen sind sparsam, kindhaft im Stil, sehr einfach gehalten und wenig detailliert. Mehr braucht er auch nicht, um seine Aussagen an den Mann zu bringen, er beschränkt sich auf das was für seine Geschichte wichtig ist, und legt seine Prioritäten auf andere Bereiche. Besonders zu betonen ist seine Beobachtungsgabe. Die Darstellung seiner Katzen wirkt wie aus dem Leben gegriffen, man merkt, er hat eine Katze, und er verbringt viel Zeit mit ihr. Man erkennt vieles auf Anhieb wieder, Angewohnheiten, Verhaltensweisen, interessant sind manchmal die Interpretationen die der Autor hier und da anklingen läßt. Aber nicht nur darauf beschränkt sich diese Serie, auch Projektionen von Katzen in andere Umgebungen sind zu finden, ihr Sozialverhalten wird beleuchtet, ihre Sicht auf unsere Welt versucht darzustellen.
Wem ist diese Buch ans Herz zu legen? Katzenliebhabern, Katzenbesitzern, Fans kurzweiliger Unterhaltung. Wenn ihr Hunde mögt, legt das Buch wieder weg, es ist nichts für euch. Wenn ihr denkt, eine Katze taugt nur für zwei Tätigkeiten, fressen und schlafen, dann ist das ebenfalls nichts für euch. Man muß einfach den Hintergrund verstehen, man erkennt sich und seine dann auch in vielen Strips wieder, wenn man keine Erfahrung mit Katzen hat, hängt man sicherlich häufig im Leeren. Es liest sich durch die Comic-hafte Darstellung unterhaltsam, die Geschichten sind auch gut gemischt. Ein typisches Buch aus dem man am Morgen ein Kapitel liest und dieses mit in den Tag nimmt. *muaahz*