Der erste Versuch eines deutschen Mangamagazins im Stile der monatlichen japanischen Wegwerfmangasammlungen erschien im Jahre 1996. Nachdem Feest den Versuch unternommen hatte, durch die Veröffentlichung bekannter japanischer Mangas einen Markt für die damals noch größtenteils vor sich hindämmernde deutsche Fangemeinde der schwarz/weißen Zeichnungen zu schaffen, gab man Manga Power heraus. Diese Serie war grob gesehen den japanischen Magazinen nachempfunden gewesen, mit einer eindeutigen Shonen Orientierung, und etwas dem westlichen Erscheiungsbild angepasst. Ziel war vermutlich gewesen, durch das Anbieten einer Sammlung verschiedener Serien neue Fans zu gewinnen. Auch der im Vergleich zu den damaligen Albenpreisen recht günstige Preis war darauf ausgelegt. Alle zwei Monate erschien eine neue Ausgabe, bis mit der Nummer 6 das ganze wieder eingestellt wurde. Insgesamt wurden 4 Serien dadurch gestartet, von denen nur eine auch später neu veröffentlicht wurde. Das Zugpferd war Ranma 1/2, welches später von Feest im Albenformat und noch später noch einmal im Taschenbuchformat aufgelegt wird. Hellhounds, eine Schilderung von Wirken und Problemen einer Eingreiftruppe eines Konzerns im Konflikt mit dem Gewissen und der realen Polizeitruppen, ist wohl an zweiter Stelle zu nennen. Heutzutage wäre die Serie wohl thematisch aktueller, aber schon damals konnte man den Inhalt und das Potential der Geschichte nicht voll ausschöpfen. AD Police rundete das Erscheinungsbild ab. Allerdings im negativen Sinne, dem postapokalyptischen Gemetzel aus der Feder von Toshimichi Suzuki, dem Schöpfer von Bubblegum Crisis, kann man beim besten Willen nicht viel abringen. In der letzten Ausgabe wurde dann ein einheimischer Zeichner noch kurz vorgestellt, Stefan Morawietz, mit seinem Wrk "Die Streitenden Reiche". Schade das damit auch das Ende der Serie erreicht war. Wenngleich der Versuch im großen und ganzen nicht so erfolgreich gewesen scheint, wie man sich gewünscht hätte, so ist es doch bestimmt ein Schritt in die richtige Richtung gewesen, der doch den einen oder anderen in seinen bann geschlagen haben mag. Was ist zusammenfassend nun über Deutschlands erstes Manga Magazin zu sagen? Auf der positiven Seite der moderate Preis, die gute Startserie Ranma, das Unterstützen eines deutschen Zeichners und überhaupt die Initative in Deutschland so etwas zu versuchen. Negativ fällt der schlechte Druck ins Auge, die schwachen Zweitserien und das mam sich wieder einmal am amerikanischen Vorbild orientiert hat.