5 Jahre nachdem das erste deutsche Mangamagazin den Markt verlassen hat, startete Carlsen mit Banzai! den zweiten Versuch. Nachdem man sich ein wenig in die Fangemeinde eingefühlt hatte und ungefähr vorhersagen konnte, was vom Markt erwartet wurde, machte man sich daran die Bedürfnisse der Szene zufriedenzustellen. So dicht am japnischen Original wie möglich hieß die Devise, ein Credo was Carlsen zu der Stellung verhalf, den der Verlag heute innehat. Es handelt sich bei Banzai! um eine Shonen Magazin, mit einem redaktionellen Teil zu den darin enthaltenen Serien, und auch dem Versuch ein wenig "richtigen" Lesestoff ab Ausgabe 2 unterzubringen. Der Umfang der dargebotenen Themen ist recht vielfältig, durch die relativ hohe Seitenanzahl von ca 250 ist man in der Lage mehrere Serien unterzubringen, so daß ein breites Angebotsspektrum abgedeckt werden kann. Auch die Leserichtung entspricht dem japanischen Stil, zumindestens was das gezeichnete angeht. Carlsens Aussage geht zwar dahin das auch der redaktionelle Teil so eingegliedert werden soll, jedoch ist es zumindestens in der ersten Ausgabe durch die Layouter ein wenig ungünstig gelöst worden, so das ein wenig Verwirrung auftreten kann. Aber der Inhalt zumindestens weiß zu überzeugen. Sandland, eine mal ein ganz klein wenig ernstere Geschichte von Akira Toriyama, Romance Dawn, der Quasivorläufer des Selbstgängers One Piece, Hunter X Hunter, mit seinem recht eigenwilligen Zeichenstil, Naruto, welches ein wenig mehr Action bietet als die restlichen Titel und als Abschluß DNAČ, das durch seine etwas freizügigere Darstellung wohl das ältere Publikum ansprechen wird. Zudem sind geplant Shaman King, da Romance Dawn ja schon in der ersten Ausgabe abgeschlossen ist, und der One Piece Roman. Wohl als Anreiz und Bonus für die Erstausgabe liegt ein Stickerbogen mit Motiven aus dem Heft bei. Gibt es etwas negatives zu sagen? Nunja, die Eigenwerbung im redaktionellen Teil ist ein klein wenig hoch, obwohl man der Konkurrenz durchaus Platz einräumt, der Farbdruck ist nicht sonderlich haltbar und bisher hat man etwas das Gefühl es wird primär das junge Publikum angesprochen, Serien mit tiefergehenden Inhalt fehlen ein wenig. An positiven Dingen gibt es dafür jede Menge. Sei es der Umfang, die Spektrumsbreite, die inhaltliche Geschlossenheit und (noch) der Preis. Man hat Fehler, die früher gemacht wurden, vermieden, und wird sicherlich auch davon profitieren. Wobei ich es interessant finde das Carlsen das Shonen, und EMA das Shojo Magazin heraubringen wird. Marktteilung sozusagen, aber wenn man sich das Verlagsprogramm anschaut, wird es natürlich offensichtlicher, das es nur um die Erweiterung des jeweiligen Hauptsegmentes geht.