Author : Hiroki Endo
Verlag : Feest
Bände : 5 (unvollendet bisher?)
Format : Din A 6 (Tradepaperback), Ungespiegelt
Preis : 9,95 DM
Im biblischer Literatur erscheinen immer wieder Naturkatastrophen und Epedimien im Zusammenhang mit göttlicher Strafe. Ist soetwas in heutiger Zeit noch haltbar?
Die Erde der Zukunft. Ein Großteil der Bevölkerung ist durch einen Virus getötet wurden, die wenigen Überlebenden vegetieren entweder in Furcht vor einer Infektion dahin, oder werden wegen ihrer Immunität beneidet und gefürchtet. Enoa und Hanna, zwei immune Kinder haben sich auf Anregung durch ihren Vater mit einem Wissenschaftler zusammen in eine kleine abgeschiedene Zuflucht zurückgezogen, ein Lager in dem der Rest der Menschheit zu überleben suchte. Nun sind es nur noch die drei dort, und selbst diese Idylle wird eines Tages gestört als Enoa's Vater versucht die beiden Kinder zurückzuholen, und für seine eigenen Zwecke zu verwenden. Cherubim, ein Kampfroboter von Enoa entdeckt und rekonstruiert, rettet die drei, doch für Rain, den Wissenschaftler der sich all die Jahre um die beiden gekümmert hat, dauert das Überleben nur kurz an. Auf sich alleine gestellt, müssen die beiden nun selbst sehen wie sie ihr Leben gestalten wollen. Umblende. Viele Jahre später zieht ihr Sohn, Eliah, durch die verlassene Welt, die einst die Erde war. Begleitet von Cherubim, dem Kampfroboter seines Vaters, versucht er zu überleben und verfolgt seine eigenen Ziele. Bis er auf andere Menschen trifft, die nicht so positiv eingestellt sind wie er.
Diese Mangaserie, das Erstlingswerk von Hiroki Endo, erschien ab 1998 im Afternoon Monthly in Japan. Sein Zeichenstil erweist sich als extrem sparsam, der leichte Strich dominiert fast alle Panels. Durch sein intuitives Gefühl für Hintergründe, die zumeist sehr realistisch wirken und sehr fotografisch eingesetzt werden fällt dies nicht unbedingt ins Gewicht, aber sobald einzelne Personen herausgestellt werden, wirken die Panels oft sehr leer, zumal häufig sowieso nur Einzelpersonen dargestellt werden. Bei Kampfsequenzen, die nach und nach immer häufiger werden, überlädt er hingegen. Zudem ist er recht Splatterverliebt, er zelebriert das Töten teilweise förmlich, ob einzeln oder in Massen, Morbidität begleitet einen in diesem Werk wohin man schaut. Die Aufteilung der Panels ist klassisch, wenig Abweichung und Ablenkung. Charaktere in diesem Buch bleiben meist "gesichtslos", man kann sie mit beliebig vielen Personen die vorher oder nachher auftreten verwechseln, meist sind es sowieso nur kurzzeitig auftauchende und schnell sterbende Menschen. Dasselbe gilt für die verschiedenen Roboter und Rüstungen. Eine wie die andere, wenig markantes, man kommt sich vor wie in einem Skizzenbuch manchmal, wo verschiedene Ansichten und Charakterstudien zu ewig demselben angefertigt worden sind. Inhaltlich ist das Buch recht schwer zu lesen. Sprünge sind häufig und schwer erkennbar, Logik sucht man vergebens, stattdessen wird Stammtischphilosophie zelebriert. Eine ununterbrochene Schwankung im roten Faden der sich eigentlich durch die Bücher ziehen sollte, macht das Lesen zu einem schwierigem Unterfangen. Der Author kommentiert in jedem Band auf der letzten Seite Dinge, die er für relvant hält. Eine gute Idee, manchmal wird einem dadurch verdeutlich was für einen Bezug in dem Band man gerade sehen kann.
Von der Serie war ich mehr als enttäuscht. Ich kannte den Author nicht und dachte mir, na, da wird Feest einen jungen, frischen Stil entdeckt haben, der wird bestimmt interessant sein. Wie weit ich damit nur daneben lag. Es liest sich teilweise wie Blei, schwerfällig und uninteressant. Die Mischung aus Science Fiction, Splatter und pseudoreligösem Theorien greift nicht. Ständig schwankt die Handlung hin und her, es gibt keine Anhaltspunkte, eine feste Linie scheint dem Schreiber hier zu fehlen. Zudem versucht er immer wieder seine eigenen Ansichten über Gott und die Welt einfließen zu lassen, was fast immer unpassend ist, und sich nicht nur auf den Text, sondern auch über große Teile der Zeichnungen erstreckt. Sosehr ich anerkenne das man sich bemüht hat vielleicht ein wenig abseits der ausgetretenen Wege nach neuem Material zu suchen, hierbei hat man kein glückliches Händchen bewiesen. Laßt die Hände davon. Es lohnt sich wirklich nicht. Das Angebot ist gut genug, ihr werdet etwas besseres finden.