Author : Akira Toriyama
Verlag : Carlsen Comics
Bände : 18
Format : Din A 6 (Tradepaperback), Ungespiegelt
Preis : 9,95 DM
"Huaaaaah... da bin ich. Wer ich bin? Na, Arale! Die wichtigste Person in dieser Serie!"
Fliegen wir doch etwas mit dem Hubschrauber durch die schöne Gegend hier. *schrappschrappschrapp* Oh, eine Insel, da werden wir mal etwas tiefer gehen. Mitten auf ihr eine nette kleine Stadt, ruhig und friedlich. Das ist Pinguinhausen. Am Rande davon ein hübsches Haus. Dort wohnt Senbei Norimaki. Hey, da läuft ja ein kleines Mädchen aus dem Haus in Richtung Schule. Unterwegs durchbricht sie eine Mauer, rennt ein Auto über den Haufen und jongliert mit ihrem Kopf... Jongliert mit ihrem Kopf? Ja, denn das ist Arale Norimaki, ein von Senbei (einem quasigenialen Erfinder) gebautes Robotermädchen, welches ihm seine Familie ersetzen soll. Neben ungewöhnlichen großen Kräften und einer verblüffenden Naivität verfügt sie über ein ausgeprägtes Interesse an ihrer Umgebung, insbesondere an Dingen, für die sich sonst keiner begeistern kann wie zum Beispiel Monstern. Ein weiteres "Familienmitglied" ist Gatchan, ein kleines geflügeltes Wesen unbestimmter Herkunft und Geschlechts, mit großem Appetit auf so ziemlich alles außer Gummi. Der gesamte Manga dreht sich um die Erlebnisse dieser drei Personen, wobei Arale eindeutig im Vordergrund steht. Ob es nun um Außerirdische, die verrückt-genialen Erfindungen von Senbei oder nur um Handlungen des alltäglichen Lebens geht, all das stellt für Arale nur eine weitere Möglichkeit der Unterhaltung dar.
Erstmals erschienen ist diese Serie im japanischen Magazin "Shonen Jump" (Ausgabe 5/6) im Jahre 1980, wo sie bis zum Jahre 1984 lief. Daher kommt sowohl die Unterteilung in die sehr kurzen Kapitel, die inhaltlich und chronologisch in so gut wie keinem Zusammenhang stehen, als auch die sporadisch auftauchenden Einzelzeichnungen und "One Shot Storyboards".
Akira Toriyama hält sich recht eng an die allgemeine Gag/Comedy Manga Vorstellung, indem er so ziemlich alle gängigen Filme/Bücher/Fabeln und Personen der damaligen Zeit parodiert, und eine gewisse Menge Fäkalhumor mit einbringt. Die Zeichnungen wirken impulsiv und weisen oft schon bei zwei benachbarten Panels große Unterschiede auf. Das erhöht die Handlungsgeschwindigkeit, aber reduziert die Geschichte hauptsächlich auf die Pointen und einzelne Gags. Der Humor erstreckt sich nicht nur auf die Handlung und die Zeichnungen (die trotz ihrer offensichtlichen Einfachheit teilweise sehr detailverliebt gezeichnet sind), sondern auch auf Sprache und Reaktion der Figuren, die sich ihrer Existenz als Figuren in einem Manga bewußt sind, und alle irgendwie nach Speisen (Arale und Senbe Norimaki sind Reiskekse) oder Farben (Akane heißt Dunkelrot, ihre Schwester Aoi Blau) benannt sind. Da kann man auch gleich was zur Übersetzung sagen, denn die ist bei den vielen Wortspielen doch sehr schwer, was man leider teilweise im Ergebnis sieht, so das viele Gags unter den Tisch fallen, was einem aber ohne Kenntnis des japanischen Originals nicht weiter auffällt (von Godzilla + Gamera = Gazilla auf Gatchan zu kommen ist für mich schwieriger zu verstehen als im japanischen, wo man von Gajira auf Ga-chan kommt).
Für Fans von Nonsense und Slapstick Humor ist diese Serie auf jeden Fall einen Kauf wert, wer auf fundierte Handlung oder beeindruckende grafische Darstellungen Wert legt, ist hier eher fehl am Platz.